Der Ausdruck »Präsenz« weckt verschiedene Assoziationen: Es scheint dabei nicht nur um die Anwesenheit einer Person zu gehen, sondern v.a. darum, dass sie ansprechbar ist, man mit ihr in Kontakt treten kann. Körperliche Anwesenheit schließt Abwesenheit in geistiger Hinsicht nicht aus und umgekehrt, wie nicht erst die Kommunikation in Form von Video-Konferenzen alltäglich deutlich macht.
Für den frühen Anhängerkreis des Jesus von Nazareth stellte sich die Frage danach, wie er nach seinem Tod präsent war, in anderer, aber gewiss dringlicher Weise. Wenn die Erscheinungsberichte der Evangelien die physische Präsenz des Auferstandenen betonen, spiegeln sich darin Fragen nach der Art seiner Anwesenheit in leiblicher und geistiger Hinsicht. Die Tagung beleuchtet verschiedene neutestamentliche Konzepte, Jesus präsent zu machen bzw. die Erfahrung seiner Präsenz ins Wort zu bringen, sowie das kultur- und religionsgeschichtliche Umfeld, in dem diese entstanden sind. Sie eröffnet zugleich die Perspektive auf die frühchristliche Entwicklung in der Liturgie und reflektiert Präsenz- und Erinnerungsformen aus systematischer Perspektive.
Die Tagung wird organisiert von Dr. Maria B. Lang, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neutestamentliche Exegese und biblische Hermeneutik, und Prof. Dr. Matthias Adrian, Vertreter des Lehrstuhls für Neutestamentliche Wissenschaft an der Universität Augsburg.