Aktualität des Kirchenrechts

Die fortwährende Bedeutung des Kirchenrechts und dessen zeitgemäße Erforschung

Die Bearbeitung der historischen Texte erfolgt auf dem neusten Stand von Wissenschaft und Technik. Dies beinhaltet den Austausch mit internationalen Fachkolleg:innen zu aktuellen Fragestellungen und Methoden sowie die Nutzung digitaler Infrastruktur bei der Bearbeitung des Quellenmaterials. Inhaltlich bieten die rechtsgeschichtlichen Texte vielfältige Bezugs- und Anknüpfungspunkte zu aktuellen Fragestellungen, wie z.B. die Rechte des Individuums, Konzepte von Demokratie und Mitbestimmung, die Rechtsstellung von Frauen, das Verhältnis von Gott, Kirche, Gläubigen und Staat sowie Fragen der Lebensführung und insbesondere der Sexualmoral.


Digitalisat der Handschrift Paris, BnF, cod. lat. 14591 [= P], fol. 65r, auf der Onlineplattform Gallica der Bibliothèque nationale de France

Digitalisat der Handschrift Paris, BnF, cod. lat. 14591 [= P], fol. 65r, auf der Onlineplattform Gallica der Bibliothèque nationale de France.

Die Handschrift enthält die Quaestionensumme des Rechtsgelehrten Honorius von Kent (1188/89), in der vielfältige Rechtsfragen nach Themenbereichen sortiert und mit Pro- und Kontra-Argumenten diskutiert werden. Zu den verhandelten Themen gehören die Sexualität von Klerikern, der Umgang mit Ketzern und Leibeigenen sowie die Bestimmungen des Eherechts.

Der Ausschnitt zeigt den Beginn des titulus 9 der distinctio 2 (rechte Spalte, Mitte), der sich mit der Zulässigkeit des Zinsnehmens befasst.

Online-Edition der Quaestionensumme (Distinctio 2, titulus 9 de usuris, S. 51) des Honorius

Auszug aus der in München erarbeiteten Online-Edition der Quaestionensumme (Distinctio 2, titulus 9 de usuris, S. 51).

Die Edition stützt sich auf alle sechs erhaltenen Kodizes der Quaestionensumme. Im Editionstext treten die Gliederung in quaestiones sowie die Argumentations-struktur mit Pro- (Et uidetur) und Kontra-Argumenten (Econtra) deutlich hervor. Der textkritische Apparat dokumentiert Varianten in den Handschriften (z.B. Non statt Si in Handschrift P in Z. 16); der Quellenapparat löst die Verweise und Zitate auf (z.B. Zitat aus dem ersten Brief an Timotheus in Z. 1-2).

Homepage des Seventeenth International Congress of Medieval Canon Law

Ausschnitt aus der Homepage des Seventeenth International Congress of Medieval Canon Law in Canterbury (UK), 7. - 13. Juli 2024.

Der ICMCL ist die wichtigste internationale Fachtagung im Bereich des mittelalterlichen Kirchenrechts. In Canterbury sprach Prof. Dr. Martin Rehak über „References to England in the Summae of Magister Honorius of Kent“. Dr. Niels Becker referierte zum Thema „E duobus unum: The transmission of the Summa Quaestionum of Honorius of Kent in the manuscripts Douai, BM 640 and 649“ (Tagungsprogramm).