Leben des Kirchenrechts - Symposium zu Ehren von Prof. i.R. Dr. Dr. Dr. h.c. Helmuth Pree

Klaus-Mörsdorf-Studium für Kanonistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München begeht 75. Geburtstag von Prof. i.R. Dr. Dr. Dr. h.c. Helmuth Pree mit feierlichem Fachsymposium

v.l.n.r.: Prof. Dr. Dr. Burkhard J. Berkmann, Prof. Dr. Dr. Noach Heckel OSB, Dekan Prof. Dr. Dr. Elmar Güthoff, Weihbischof Dr. Christoph Hegge, Prof. i.R. Dr. Dr. Dr. h.c. Helmuth Pree, Prof. Dr. Martin Rehak, Dr. iur. utr. Manfred Bauer u. Univ.-Prof. Dr. Dr. Andreas Kowatsch

© P. Aaron Laun OSB

Mit einem feierlichen Fachsymposium beging das Klaus-Mörsdorf-Studium für Kanonistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München am 6. Mai 2025 den 75. Geburtstag von Prof. i.R. Dr. Dr. Dr. h.c. Helmuth Pree. Von 2004 bis 2015 war er Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht mit dem Schwerpunkt auf der theologischen Grundlegung, den Allgemeinen Normen, dem Verfassungsrecht sowie dem Orientalischen Kirchenrecht.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete die Begrüßung durch den Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU und geschäftsführenden Vorstand des Klaus-Mörsdorf-Studiums, Prof. Dr. Dr. Elmar Güthoff. Er übermittelte dem Jubilar seine herzlichsten Glückwünsche. Rund 100 Teilnehmende – vor Ort sowie online via Zoom – folgten der Einladung. Unter ihnen viele Weggefährten des Jubilars: Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Praxis, sowie ehemalige Studierende, die heute an Hochschulen, Kirchengerichten, Ordinariaten oder anderen kirchlichen und weltlichen Einrichtungen tätig sind.

Ein besonderes Grußwort sprach Weihbischof Dr. Christoph Hegge (Bistum Münster), stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz. Er würdigte die langjährige, vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit dem Jubilar.

Darauf folgte die von Prof. Dr. Martin Rehak moderierte Vortragsreihe. Drei namhafte Kanonisten – allesamt ehemalige Studenten von Prof. Pree – griffen aktuelle Fragestellungen aus dessen Forschungsschwerpunkten auf.

Den Anfang machte Univ.-Prof. Dr. Dr. Andreas Kowatsch (Universität Wien) mit dem Vortrag zum hochaktuellen Thema: „Uneingelöste Erwartungen? Offene Fragen im Kontext der Behinderung und der Vakanz des Apostolischen Stuhls“. Im Fokus standen unter anderem Überlegungen zur inhabilitas (Unfähigkeit) zur Ausübung des Petrusdienstes und Hirtenamtes und damit verbundenen aktuellen Überlegungen der Wissenschaft in Bezug auf eine mögliche Amtsunfähigkeit des Papstes.

In einer anschließenden Pause mit bayerischen Brezen und Getränken bot sich Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung – ein lebendiger Ausdruck der kirchenrechtlichen Gemeinschaft.

Anschließend sprach Dr. iur. utr. Manfred Bauer, deutschsprachiger Mitarbeiter der Disziplinarsektion des Dikasteriums für die Glaubenslehre in Rom, zum Thema: „Aspekte der theologischen Grundlegung des kirchlichen Strafrechts: Prinzipielle Erwägungen und praktische Auswirkungen“. Er beleuchtete diesbezügliche Entwicklungen im kirchlichen Strafrecht und verwies dabei besonders auf prägende Beiträge des Jubilars in seinem Forschungswerk.

Den Abschluss bildete Prof. Dr. Dr. P. Noach Heckel OSB (Theologische Fakultät Trier) mit einem Vortrag zur „Strafprozessualen Tat im kanonischen Recht: Zur Notwendigkeit eines prozessualen Tatbegriffs für einen effektiven Rechtsschutz gemäß c. 221 § 3 CIC“. Ausgehend vom Tatbegriff selbst gab er einen Überblick über die Tat im weltlichen Strafprozess im Vergleich zu der Tat im kanonischen Strafverfahren und aktuellen Problemstellungen.

Nach den Vorträgen hielt Prof. Dr. Dr. Burkhard Berkmann, Nachfolger Prees, eine Laudatio auf seinen Vorgänger. In einem humorvollen und bildreichen Vergleich stellte er das Wirken von Prof. Pree dem eines Winzers gegenüber: Ein Leben, das in Forschung, Lehre, der Begleitung von Studierenden und zahlreichen Publikationen reiche Frucht getragen hat – ein gut bestückter Keller mit erlesenen Weinen, auf den man stolz zurückblicken kann.

Zum Abschluss dankte der Jubilar selbst allen Anwesenden und insbesondere den Vortragenden für ihre Beiträge zu einem inhaltlich wie atmosphärisch gelungenen Symposium.

Prof. em. Dr. Dr. Dr. h.c. Helmuth Pree hat nicht nur sein Leben dem Kirchenrecht gewidmet – er hat das Kirchenrecht selbst mit Leben erfüllt. Seine Werke, vielfach Standardliteratur für Praxis und Studium, prägen Generationen von Kirchenrechtlern bis heute. Für dieses Wirken sagen wir: Danke – und ad multos annos!

P. Aaron Laun OSB